Ausstellung: „Im Iran gibt es keine Homosexuellen“

Ausstellung Homosexuelle im Iran
Ausstellung Homosexuelle im Iran

Im Iran wird Homosexualität mit dem Tod bestraft – doch die Menschen in diesen Porträts entscheiden sich mit Mut und Überzeugung für die Wahrheit, auch wenn sie die Öffentlichkeit vor Augen haben müssen. Während einige westliche Länder heute die Ehe für Schwule und Lesben akzeptieren, wird Homosexualität im Iran immer noch mit dem Tod bestraft. Diese Sanktion verbietet es Homosexuellen, ihre Sexualität offen zu leben. Ihre einzigen legalen Optionen sind das Land zu verlassen, ihre Sexualität zu verbergen oder Transsexualität zu wählen, eine Praxis, die gesetzlich toleriert, aber auch pathologisch ist.

Die in der Schweiz geborene iranische Fotografin Laurence Rasti (geb. 1990) besuchte Denizli über ein paar Jahre, um eine Gemeinschaft von schwulen Flüchtlingen des Iran zu treffen und zu fotografieren, die auf der Suche nach Verfolgungsfreiheit und Drohungen wegen ihrer Sexualität aus ihrem Heimatland geflohen sind. In ihrem 2017 veröffentlichten Fotobuch „Es gibt keine Homosexuellen im Iran“, zeigt sie eine Auswahl ihrer Porträts.

The Ballery There is no homosexuality in Iran
The Ballery There is no homosexuality in Iran

Rasti bietet eine sensible Dokumentation: Sie kreiert eine Erzählung, die ebenso poetisch ist wie eine harte Realität. Sie fotografiert die iranischen Flüchtlinge in offenen Räumen und posiert sie so, dass ihre Gesichter selten sichtbar sind und ihre Gesichtszüge durch Bäume, Schatten oder Haare verdeckt werden. Selbst in der Türkei, wo Homosexualität legal ist, ist die Homophobie tiefgreifend, und Anonymität und Wachsamkeit sind der Schlüssel zur Sicherheit.

Die Posen von Rastis Portraits zeigen eine Unbeholfenheit, ein Selbstbewusstsein, das nicht nachlassen will. In einer Ausstellung ihrer Werke in The Ballery in Schöneberg, Berlin, entdeckt die Künstlerin eine andere Seite ihres Lebens, die hinter verschlossenen Türen geführt wird. Hier fangen sie an, sich zu offenbaren und auszudrücken, sei es in vollem Make-up, oder eine lockere Umarmung im Schlafanzug. Als Zuschauer werden wir in die schönen, normalen Situationen von Menschen eingeladen, die einfach so sind, wie sie sind.

Rasti zeigt die beiden gegensätzlichen Leben, die sie führen, und zeigt damit den Zustand der Schwebe, der von den schwulen Iranern erlebt wird – denjenigen, die es nicht gibt und die es dennoch gibt.

  • Wo: Galerie The Ballery, Nollendorfstr. 11-12, Schöneberg
  • Wann: Täglich 11 bis 19 Uhr
  • Eintritt ist frei
  • Die Ausstellung läuft noch bis Ende August 2019

Bildnachweis: @Oliver Numrich

Dieser Inhalt ist nur für registrierte Nutzer sichtbar. Wenn Sie sich bereits registriert haben, melden Sie sich bitte an. Neue Nutzer können sich weiter unten registrieren.

Anmelden

achtzehn − acht =