Schlag­anfall: So helfen Sie im Ernst­fall

Alte Dame mit Schlaganfall-Symptomen. Pixabay CC=
Alte Dame mit Schlaganfall-Symptomen. Pixabay CC=

Wer gesund lebt, senkt das Risiko, einen Schlag­anfall zu erleiden. Zum heutigen Welt-Schlag­anfall­tag gibt es aber auch gute Nach­richten für Betroffene und ihre Angehörigen: Mit den richtigen Tipps fällt der Weg zurück ins Leben leichter. Ein neuer Ratgeber der Stiftung Warentest zeigt, woran Sie erkennen, ob jemand gerade einen Schlag­anfall hatte – und wie Sie als Angehöriger oder Freund helfen können, den Betroffenen im Alltag zu unterstützen.

270 000 Menschen in Deutschland sind betroffen

Jedes Jahr trifft nach Angabe der Deutschen Schlag­anfall-Hilfe rund 270 000 Menschen in Deutsch­land der Schlag, fast 60 000 sterben infolge eines Schlag­anfalls. Damit zählt die schlag­artig auftretende Durch­blutungs­störung im Gehirn zu den häufigen Todes­ursachen in Deutsch­land. Anzeichen eines Schlag­anfalls sind starke Kopf­schmerzen und Übel­keit. Betroffene nehmen ihre Umge­bung häufig nicht mehr richtig wahr, sehen und hören schlecht, sind schwindelig, ganz oder teil­weise gelähmt, können nicht richtig sprechen und sich schlecht orientieren.

Risiko für Schlag­anfall lässt sich senken

Wer unter Blut­hoch­druck oder Diabetes leidet, einen zu hohen Cholesterin­wert hat oder Herz-Vorhofflimmern hat, hat ein erhöhtes Risiko, einen Schlag­anfall zu erleiden. Um heraus­zufinden, ob man zur Risikogruppe gehört, sollte man sich regel­mäßig beim Haus­arzt durch­checken lassen. Alle zwei Jahre haben gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren Anspruch auf eine Vorsorgeunter­suchung. Wer von Geburt an etwa unter Diabetes leidet, darf auf Kosten der Kasse schon früher zur Vorsorge. Diagnostiziert der Arzt zum Beispiel Blut­hoch­druck, lässt sich nicht nur mit Medikamenten, sondern auch mit einem gesunden Lebens­stil gegen­steuern: Viel Bewegung, mediterrane Kost und ein Verzicht aufs Rauchen senken sowohl den Blut­druck als auch das Schlag­anfall­risiko.

So erkennen Sie einen Schlag­anfall

Schon im ersten Schock­zustand können Angehörige klären, ob es sich tatsäch­lich um einen Schlag­anfall handeln könnte.

  • Gesicht: Bitten Sie die Person zu lächeln. Ist das Gesicht einseitig verzogen oder ein Mund­winkel hängt herab? Das deutet auf eine halb­seitige Gesichts­lähmung hin.
  • Arme: Bitten Sie die Person, die Arme nach vorn zu stre­cken und dabei die Hand­flächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme waagerecht nach vorn gehoben oder gehalten werden, ein Arm sinkt ab oder dreht sich nach innen.
  • Sprache: Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nach­sprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprach­störung vor.
  • Zeit: Wenn der Betroffene auch nur mit einer der drei vorgenannten Aufgaben Probleme hat, wählen Sie unver­züglich die 112 und schildern Sie die Symptome.
Buchcover Schlaganfall Stiftung Warentest
Buchcover Schlaganfall Stiftung Warentest

Die Stiftung Warentest und die Stiftung Deutsche Schlag­anfall-Hilfe haben die wichtigsten Hinweise im Ratgeber „Schlaganfall. Gemeinsam zurück ins Leben“ zusammengefasst. Das Buch hat 176 Seiten und ist für 19,90 Euro (PDF/E-Book: 14,99 Euro) unter test.de zu bestellen.

Bildrechte: Pixabay CC0 / Stiftung Warentest

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