Dunkle Wahrheit hinter der Infektionskrankheit: Verletzung der Menschenrechte im Zeitalter von COVID-19

500 genesene Shincheonji Kirchenmitglieder spenden ihr Blutplasma.

NGO`s der Vereinten Nationen und Religionsführer fordern die Beendigung der religiösen Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen. 4.000 von COVID-19 genesene Mitglieder der Shincheonji-Kirche in Südkorea beginnen mit Plasmaspenden

Nachdem die COVID-19-Pandemie im November 2019 ausgebrochen ist und die Welt in Angst und Schrecken versetzt hat, haben die weit verbreiteten Infektionen zu einer Reihe sekundärer Schäden geführt, und zwar in Form von Diskriminierungen infizierter Patienten, die bestimmten Regionen oder Religionen angehören.

Als eine große Anzahl von Mitgliedern der Shincheonji-Kirche Jesu in der Metropolregion Daegu im Frühstadiums der Corona-Welle infiziert wurde, wiesen die koreanische Regierung und die Medien auf die Shincheonji-Kirche als Hauptschuldigen dieser Pandemie hin und erklärten sie bei strafrechtlichen Ermittlungen und Inhaftierungen für schuldig. Die Regierung übertrug die Verantwortung für die massiven Infektionen, die durch Quarantänefehler verursacht wurden, auf eine religiöse Minderheit und ließ die Shincheonji-Kirche zum Sündenbock für die COVID-19-Epidemie werden.

Die Regierung forderte die Shincheonji-Kirche dazu auf, eine vollständige Liste der persönlichen Daten ihrer Mitglieder vorzulegen, unabhängig davon, ob es sich um bestätigte Fälle von COVID-19 handelt oder nicht. Während die Behörden behaupten, dass ihre Maßnahmen zur Verhinderung weitere Infektionen legitim seien, haben sie aber auch zu einer Reihe von Menschenrechtsverletzungen geführt, z. B. zum unberechtigten Zwangsurlaub und zum Verstoß gegen das Datenschutzgesetz.

Am 30. Juni verwies Michelle Bachelet, Hohe Kommissarin für Menschenrechte, auf dem 44. UN-Menschenrechtsrat im Genfer Büro auf die Reaktion der koreanischen Regierung auf COVID-19 und deren Ermöglichung anonymer Tests. „Ich befürworte die Erwägung und schnelle Verabschiedung eines umfassenden Antidiskriminierungsgesetzes, das auf den Lehren aufbaut, die aus der Reaktion auf die Pandemie gezogen wurden.“

Dies sollte auf die diskriminierenden Verletzungen der Menschenrechte hinweisen, die während der Reaktionsphase Koreas auf die Pandemie auftraten, da Menschenrechtsprobleme aufgrund von COVID-19 in vielen Ländern schwerwiegender geworden sind.

Der Vorsitzende der Shincheonji-Kirche Jesu, Man-hee Lee, ermutigte die Mitglieder, die vollständig von COVID-19 genesen sind zur Plasmaspende, um einen Beitrag für die Entwicklung eines Heilmittels gegen das Virus zu leisten. Rund 4.000 Gemeindemitglieder haben ihre Absicht zur Spende zum Ausdruck gebracht. Am 13. Juli begannen 500 Mitglieder für die darauffolgenden fünf Tage der Reihe nach ihr Blutplama zu spenden. Das gesammelte Plasma wird nach einer Reihe klinischer Versuche für die Rekonvaleszenten-Plasmatherapie verwendet.

Bezüglich der exzessiven Schuldzuweisungen gegenüber der Shincheonji-Kirche betonte Swami Vedanand Saraswati, der hinduistische Leiter von Arya Samaj in Südafrika in einer schriftlichen Erklärung, dass man die diskriminierenden Handlungen gegenüber dieser religiösen Gruppe stoppen sollte: „Ich fordere die südkoreanische Regierung und andere beteiligte Behörden dazu auf, unverzüglich alle Anklagen und Gerichtsverfahren fallen zu lassen und sich stattdessen an den Bemühungen der Shincheonji-Kirche zu beteiligen, um auch andere Meschen zur Plasmaspende zu ermutigen. Lasst uns alle dem edlen Beispiel des Vorsitzenden folgen und zur Unterstützung des Kampfes gegen COVID-19 aufrufen”.

Die freiberufliche Journalistin Sonia Sarkar zitiert in ihrem Artikel „Religiöse Diskriminierung behindert die Reaktion auf Covid-19“, der im britischen Medizinjournal BMJ veröffentlicht wurde, die Worte von Michael Kugelman, dem stellvertretenden Direktor des Asienprogramms am Wilson Center. Er sagte: “Wenn Menschen mit Vorurteilen beunruhigt sind und das Gefühl haben, keine Kontrolle über eine furchterregende Bedrohung wie eine Pandemie zu haben, wenden sie sich der bewährten Taktik zu, die üblichen Verdächtigen zum Sündenbock zu machen: Religiöse Minderheiten und andere verfolgte Gemeinschaften.”

Die Beendigung falscher Praktiken, Vorurteilen und Diskriminierungen in der Gesellschaft wird sich auch positiv auf die Prävention gegen Sekundärinfektionen auswirken. Denn Experten sagen: „Der Virus diskriminiert nicht denjenigen, den er infiziert. Unsere gesellschaftlichen Strukturen hingegen schon.“

Verweise:

[44. Menschenrechtsrat, Rede von Hochkommissarin Michelle Bachelet]

https://www.ohchr.org/EN/NewsEvents/Pages/DisplayNews.aspx?NewsID=26015&LangID=E

[Erklärung von Swami Vedanand Saraswati, hinduistischer Leiter von Arya Samaj in Südafrika]

https://1.bp.blogspot.com/-QDvDkzcx1sw/XwuDRYGkUoI/AAAAAAAAFBM/QGNx4ssLubA0wchNBVp1bFWcvkvvGqvxwCLcBGAsYHQ/s1600/Statement%2Bfrom%2BHindu%2BSpiritual%2BLeader%2Bin%2BSouth%2BAfrica.jpg

[„Religiöse Diskriminierung behindert die Reaktion auf Covid-19“, Sonia Sarkar]

https://www.bmj.com/content/369/bmj.m2280

Bildnachweise: ©HWPL e. V.

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