Das Theater am Frankfurter Tor, Einigen sicher noch als Theater Berliner Schnauze bekannt, überrascht sein Publikum immer wieder mit neuen interessanten, zum Teil nachdenklichen aber auch sehr lustigen Stücken. So erfreuten wir uns kürzlich bei der Berlin Premiere von „Der Mörder ist (fast) immer der Gärtner“ – ein Showmusikalisch riskanter Heckenschnitt unter der Regie von Peter Fabers & Wolfgang Seppelt. Ein buntes frühlingshaftes Bühnenbild mit jeder Menge grün, Vögeln, Schmetterlinge, Hecken – passend zum Thema.
Musical-Comedian Henry Nandzik und Entertainer Marc Rudolf tanzen und singen den Kriminal-Tango mitten durchs Crime-Song-Gebüsch! Das Publikum ist begeistert – bekannte Musik beispielsweise von den Prinzen abgeleitet „ba-ba-ba-ba – Banküberfall“ oder zum Mitschunkeln „Ach, das könnte schön sein: ein Häuschen mit Garten…“ Die beiden sind toll!
Eine gemeinsame Freundin: Schauspielerin Karola Ebeling
Die Zeit vergeht wie im Fluge. In der Pause entdecke ich eine Frau, bekannt? Wer ist das? Nach der Vorstellung stehen wir Dennis Schönwetter, Mark Rudolf und Peter Fabers noch zusammen. Die Frau wird mir vorgestellt. Es ist Karola Ebeling. Die am 23. Mai 1935 in Berlin geborene und nun in München lebende Schauspielerin nutzte den Abend, um Marc in Berlin auf der Bühne zu erleben und dann mit ihm gemeinsam aufs Schiff zu gehen.
Sie wollte sich mit der Reise auf der TUI Mein Schiff 6 von Hamburg nach New York einen Lebenstraum erfüllen. Wir bekamen Informationen, dass sie zum ersten Mal den Broadway besuchte und dort auf den Spuren von Julie Andrews wandelte. Karola Ebeling wuchs in Berlin auf und besuchte die Max-Reinhardt-Schauspielschule unter der Leitung von Hilde Körber.
Während der Ausbildungszeit spielte sie einige Rollen im Schiller- und Schlosspark Theater in Berlin. Ihr Partner war Horst Buchholz unter der Regie von Wolfgang Spier.
Ab 1958 war Karola Ebeling drei Spielzeiten am Deutschen Theater im Ostteil von Berlin. Dort spielte sie u. a. im Nathan der Weise die Rolle der Recha mit Eduard von Winterstein.
1959 spielte sie die Luise in der legendären DEFA Verfilmung „Kabale und Liebe“ unter der Regie von Martin Hellberg. In dieser Zeit mit dem Deutschen Theater im TV-Sender Adlershof hatte sie ca. 20 Fernsehrollen, die noch live übertragen wurden, unter anderem die Franziska in Minna von Barnhelm. Aufgrund einer Kritik in der Zeitung Die Welt wurde sie nach Hamburg ans Deutsche Schauspielhaus von Gustaf Gründgens engagiert.
Der Mauerbau 1961 war für Karola Ebeling das Ende des Engagements am Deutschen Theater in Berlin. Durch eine glückliche Fügung wurde sie für die deutsche Uraufführung des Musicals „My Fair Lady“ im Theater des Westens Berlin für die zweite Besetzung der Eliza, neben Karin Hübner, engagiert. Karola Ebeling spielte in über 1000 Vorstellungen die Rolle der Eliza in „My Fair Lady“ in Berlin, München, Zürich, Wien, Frankfurt, Düsseldorf, Luxemburg und auf Tournéen. 1964 spielte Ebeling auch die Rolle der Eliza in Shaws Pygmalion. Mit höherem Alter übernahm sie dann auch die Rollen der Mrs. Pearce und der Mrs. Higgins und führte später auch in Zürich die Regie.
1997 spielte sie in der Komödie im Bayerischen Hof München in der Erbin die Rolle der Maria mit Heidelinde Weis, Alexander Kerst unter der Regie von Harald Leipnitz. Danach spielte Karola Ebeling in den Serien Der König, Jugendanwalt Wolkenstein, Der Spieler, Derrick, Alice auf der Flucht; Partner waren unter anderem Paul Hubschmid, Friedrich Schoenfelder, Alfred Schieske, Bruno Fritz, Agnes Windeck und Käthe Haack.
Am 9. September ist sie mit der TUI Mein Schiff aus Hamburg (am Abend der legendären Cruises Days) abgefahren und ist am 22. September in New York angekommen. An Bord berichtete sie in einer Bord-Talk-Show mit dem Entertainer Marc Rudolf den Gästen aus ihrem bewegten Bühnenleben. Bei ihrem Aufenthalt in New York besuchte sie den Broadway, bekam eine Privat-Führung durch die Metropolitan Opera, schaute sich das Lincoln Center an, fuhr auf das Empire State Building , spazierte durch den Central-Park und war am Abend zum krönenden Abschluss Gast eine Broadway Show. Und vielleicht ist sie bald auch wieder einmal zu GAST in einem Berliner Theater…
Am 8. Tag schuf Gott den Rechtsanwalt
Im Theater am Frankfurter Tor ist erst einmal am 3., 5. und 25. November Johannes Hallervorden mit „Am 8. Tag schuf Gott den Rechtsanwalt“ zu erleben. Und darum geht’s: Kein anderes Volk der Welt hat wie wir Deutschen eine derartige Fülle an Gesetzen und Paragrafen hervorgebracht.
Wir regeln einfach alles: die Eheschließung bei Bewusstlosigkeit (§1314 BGB) und das vorschriftsmäßige Anbringen von Warndreiecken bei Trauer-Prozessionen (§27 StVO). Und das packt der Gesetzgeber dann in eine Sprache, die selbst Juristen kaum noch verstehen. Dagegen gibt es nur eine Notwehr: Lachen! Wer also einmal abschalten möchte, kann das bei dem Programm zwei Stunden lang.
Verlosung
Die Berliner Lokalnachrichten verlosen 2 x 2 Karten für die Vorstellung von „Am Achten Tag“ mit Johannes Hallervorden am 5. November 2023 im Theater am Frankfurter Tor. Zur Teilnahme geben Sie bitte im Textfeld das Stichwort „Rechtsanwalt“ an. Damit das Textfeld angezeigt wird, müssen Sie angemeldet sein. Eine Teilnahme per E-Mail ist nicht möglich. Einsendeschluss ist der 4. November 2023.
Rechtsweg und Auszahlung sind ausgeschlossen. Die Teilnehmer müssen volljährig sein. Die Teilnehmerdaten werden ausschließlich für die Durchführung der Verlosung verwendet. Bildrechte: ©Brigitte Dummer/Dehmel
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