Bettwanzen: Mit diesen Schädlingen haben die Berliner am meisten zu kämpfen

Sommer bedeutet nicht nur Ferien und Sonnenschein, sondern auch Hochbetrieb für Schädlinge, von welchen viele in der warmen Jahreszeit optimale Lebensbedingungen vorfinden. Doch welche Schädlinge machten den Deutschen im vergangenen Jahr besonders zu schaffen? Und wie hat sich das Aufkommen im Vergleich zum Vorjahr entwickelt? Um mehr Transparenz in Bezug auf Schädlinge und Ihre Bekämpfung zu schaffen, veröffentlicht Schädlingshero, die größte deutsche Vermittlungsplattform für Schädlingsbekämpfer und von Schädlingsbefall Betroffene, den aktuellen Schädlingsreport 2024.

Die Ergebnisse des Schädlingsreports 2024 liefern umfassende Erkenntnisse über die am häufigsten auftretenden Schädlinge in Deutschland sowie deren geografische Verteilung. Die Daten basieren auf Kundenanfragen, die in den Jahren 2022 und 2023 bei SchädlingsHero im gesamten Bundesgebiet eingegangen sind.

Wespen sind Spitzenreiter trotz schwachem Jahr

Nach dem Wespenjahr 2022 war im letzten Jahr eine deutliche Reduktion der Wespenpopulation zu beobachten. Dennoch blieben Wespen auch 2023 die häufigsten Schädlinge, für deren Entfernung Kammerjäger angefragt wurden – fast ein Drittel aller Anfragen betraf Wespennester. Bemerkenswert ist, dass sich die Anfragen zur Wespenbekämpfung über die Sommermonate von Juni bis September verteilten, während 2022 vor allem der Juli herausstach.

Bettwanzen wieder auf dem Vormarsch

Die Zahl der Bettwanzenfälle stieg im letzten Jahr im Vergleich zum Vorjahr leicht an. Durch die Globalisierung und das weltweit hohe Reiseaufkommen haben sich Bettwanzen wieder verbreitet. Im letzten Jahr waren die Reiseaktivitäten der Deutschen sowie ausländischen Touristen nach Deutschland knapp unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie, was die Ausbreitung begünstigt. Die häufigsten Anfragen zur Bettwanzenbekämpfung gingen nach der Urlaubssaison, vor allem im Spätsommer, ein.

Nicht zuletzt wegen der medialen Aufmerksamkeit blieben die Anfragen aber jedoch auch in den Herbst- und Wintermonaten überdurchschnittlich hoch. Insgesamt waren Bettwanzen der zweithäufigste Grund für Kammerjäger-Anfragen.

Ratten, Mäuse und Kakerlaken sind ebenfalls hartnäckige Plagegeister

Ratten, Mäuse und Kakerlaken belegten die Plätze hinter Wespen und Bettwanzen. Die Nager sind vor allem in den kalten Monaten im Vergleich zu anderen Schädlingen häufig anzutreffen, während Kakerlaken warme Orte bevorzugen und vermehrt im Sommer auftreten. Andere Schädlinge wie Ameisen, Käfer, Motten und Marder waren weniger häufig der Grund einer Anfrage, machten jedoch zusammen mit weiteren Schädlingen immer noch knapp ein Drittel aus.

Regionale Verteilung in Deutschland

Die Schädlingsverteilung in Deutschland zeigt deutliche regionale Unterschiede. Obwohl die fünf häufigsten Schädlinge landesweit mehrheitlich identisch sind, variiert ihre Verteilung je nach Bundesland. Abhängig von äußeren Einflüssen, wie Bevölkerungsdichte und Klima, sowie anderen Faktoren wie Reiseverhalten, treten die verschiedenen Schädlinge unterschiedlich stark auf. Somit hat jede Region ein etwas anderes Schädlingsprofil.

In den Metropolregionen dominieren Bettwanzen

In Berlin dominieren klar Bettwanzen – sie machten mehr als ein Drittel aller Anfragen aus. Wespen waren mit nur etwa 10 Prozent aller Anfragen in der Hauptstadt weniger verbreitet.

Hamburg zeigte eine ähnliche Tendenz – mit einem höheren Anteil von Bettwanzen (20 Prozent) und einem durchschnittlich geringeren Aufkommen von Wespen (etwa ein Viertel der Anfragen). Mäuse lagen in Hamburg mit etwa 9 Prozent der Anfragen leicht über dem Durchschnitt.

In Hessen waren Bettwanzen ebenfalls überdurchschnittlich und Wespen unterdurchschnittlich vertreten. Beide lagen bei knapp über 20 Prozent. Mäuse kamen hier mit etwas über 10 Prozent häufiger vor, während Ratten-Anfragen weniger häufig waren.

Wespen dominieren in Süddeutschland, NRW und Nordwestdeutschland

In den südlichen Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern dominierten klar die Wespen: Bei etwa einem Drittel der Fälle handelte es sich um Anfragen zur Wespennestentfernung. Bettwanzen sowie Mäuse bewegten sich nah am bundesweiten Durchschnitt. Ratten waren mit nur etwa 6 Prozent seltener anzutreffen, Kakerlaken dagegen häufiger vertreten, insbesondere in Baden-Württemberg mit 12 Prozent.

Nordrhein-Westfalen wies einen hohen Anteil an Wespenanfragen (knapp ein Drittel) auf, während Bettwanzen mit 12 Prozent unter dem Durchschnitt lagen. Der Vorjahresvergleich zeigt aber auch einen deutlichen Anstieg der Anfragen für Bettwanzenbekämpfung von 4 Prozentpunkten auf. Die Anfragen zur Rattenbekämpfung sind dagegen um leicht zurückgegangen – von 13 auf 10 Prozent.

In Rheinland-Pfalz ähnelt die Verteilung einem Mix von Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen – mit etwa einem Drittel Wespen und eher unterdurchschnittlichen Bettwanzenanfragen. Dafür waren Kakerlaken, wie in Baden-Württemberg, auch hier mit 11 Prozent häufiger anzutreffen.

Schleswig-Holstein verzeichnete die meisten Anfragen zur Wespenbekämpfung und deutlich weniger zu Bettwanzen. Ratten kamen in diesen Regionen etwas häufiger vor, haben im Vergleich zum Vorjahr jedoch etwas abgenommen. Eine Besonderheit: die häufigsten Anfragen nach Ratten gingen in diesem Bundesland für Marder ein – Mäuse und Kakerlaken lagen darunter.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Schädlinge in der aktuellen Saison entwickeln – insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Verbreitung von Bettwanzen und die regional variierenden Herausforderungen bei der Bekämpfung von Wespen, Kakerlaken und Nagetieren.

Die Daten dieser Auswertung basieren auf insgesamt etwa 16.000 Anfragen für Schädlingsbekämpfungen, die in den Jahren 2022 und 2023 über die Plattform schaedlingshero.de eingegangen sind. Der Report behandelt nur das Privatkundensegment. Auftragsanfragen von Geschäftskunden sind nicht in den Daten enthalten.

Zusätzliche Informationen finden Sie hier im ausführlichen Schädlingsreport 2024 bei SchädlingsHero: https://www.schaedlingshero.de/presse/schaedlingsreport-2024.

Bild: Jörn Heller via Pixabay

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