Das alljährliche Sommerfest von DEHOGA Berlin, der Marketinggesellschaft Visit Berlin und dem Visit Berlin Partnerhotels e.V. ist in der Spreemetropole ein fester Termin. Gut 800 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport, Medien und Gesellschaft tummelten sich bei bestem Open-Air-Wetter mit unmittelbarer Sicht auf Deutschlands Machtzentrale zum Netzwerken mit Small-Talk. Für das leibliche Wohl sorgten sowohl heiße und scharfe als auch eiskalte kulinarische Genüsse. Bier, Wein und süffige Cocktails erfreuten sich ebenfalls großer Beliebtheit. Unter den Besuchern wurden zahlreiche Mitglieder des Abgeordnetenhauses und Bezirksbürgermeister gesichtet.
Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop, die von Amtswegen eng mit der Touristikbranche verwoben ist, zählte zu den stark nachgefragten Gesprächspartnern, denn Diskussionsstoff gab es reichlich. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller war ebenfalls avisiert, hatte es dann jedoch nicht mehr zum Event geschafft. Statt offizieller Reden hatten die Organisatoren ein Bühnengespräch mit DEHOGA Berlin-Präsident Christian Andresen und Visit Berlin-Geschäftsführer Burkhard Kicker, moderiert von Ulla Kock am Brink, vorbereitet. Im Mittelpunkt stand die erfolgreiche Entwicklung der Tourismuszahlen 30 Jahre nach dem Mauerfall.
Rekord-Tourismus, aber Manko im Kongressbereich
„Wir sind heute Europas Top-Cityreiseziel Nummer 3 nach London und Paris“, stellte Berlins oberster Stadtwerber selbstbewusst fest. Das sei harte Arbeit gewesen. Inzwischen stehe die Stadt für eine aufgeladene Aura, wo jeder sein darf, was er möchte, sagte Burkhard Kieker weiter. Unter dem Stichwort Qualitätstourismus befürwortete die Runde unisono Aktivitäten in Sachen Spitzengastronomie und orientierte auf einen ausgewogenen Gästemix statt lärmige Bierbiker-Runden.
Ein Manko machten Kieker und Andresen im Kongresse-Bereich aus. Besonders bei großen Veranstaltungen sind die Kapazitätsgrenzen Berlins ausgeschöpft. Ein weiteres Problemfeld war die ungenügende Fluganbindung der Stadt. Diesbezüglich hatten die Tourismus-Akteure eine Langstreckeninitiative gegründet und die Zahl der Verbindungen von sechs auf sieben gesteigert. Hier seien jetzt insbesondere Bund und die Lufthansa gefordert, sich stärker zu engagieren, betonte DEHOGA Berlin-Präsident Andresen. Optimismus herrschte beim Thema BER-Eröffnung, die laut letzter Aussage von Geschäftsführer Engelbert Lütke Daldrup Ende 2010 stattfinden soll.
Der Forderung nach einem vom Senat ins Spiel gebrachten und in den Medien veröffentlichten Zwangs-Ticket für Berlin-Besucher wurde eine klare Abfuhr erteilt. „Das kann nicht die Lösung sein“, sagte Burkhard Kieker und gab die Bühne frei für ein humorvolles Kulturerlebnis.
Text/Fotos: Marion Schlag
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