Finanzen in Bewegung: Was ist von der Fintech-Branche zu erwarten?

Vor einigen Jahren waren die Banken bisher der erste Ansprechpartner, wenn es um Fragen der Finanzen ging – allen Skandalen zum Trotz genießen die Kreditinstitute bei vielen Deutschen noch ein großes Vertrauen. Nötig ist der Gang zum Bankberater indes nicht mehr – junge Start-ups sorgen dafür, dass sich die meisten Bankgeschäfte eigentlich auch per Smartphone erledigen lassen. 

sc_iphone_cc0-public-domainWas bedeutet Fintech?
Der Begriff „Fintech“ lässt bereits erahnen, worum es im Kern geht: Das Kofferwort setzt sich aus den Begriffen „financial services“ und „technology“ zusammen. Auch wenn eine Abgrenzung des Begriffs wie so häufig schwerfällt, sind für Fintech zwei Merkmale maßgeblich: Zum einen handelt es sich in der Regel um branchenfremde Unternehmen, die den etablierten Banken Konkurrenz machen. Zum anderen kommen moderne Technologien zum Einsatz – was in der Regel heute bedeutet, dass die Verwaltung via Smartphone einfach und komfortabel möglich ist.

sc_credit-card-cc0-public-domainInnovative Ideen in Praxis
In der Praxis kommt noch eine weitere Besonderheit hinzu: Viele Unternehmen greifen die Banken nicht direkt an, sondern suchen sich Nischen, die für die etablierten Kreditinstitute bisher nicht lukrativ erschienen. Ein Beispiel für ein solches Unternehmen ist Kreditech: Das Hamburger Unternehmen vergibt Kredite an Menschen in Schwellenländern, die bisher keine Darlehen erhalten konnten. Die Gründe dafür sind unterschiedlich; in der Regel ist es aber nicht die Kreditwürdigkeit, an der die Vergabe scheiterte. In einigen Staaten existiert noch kein System zur Erfassung der Kreditwürdigkeit oder die Bankfilialen sind nicht verfügbar. Kreditech hat einen Algorithmus entwickelt, der die Kreditwürdigkeit der Antragssteller ermittelt – und das blitzschnell. Dabei entscheiden besuchte Internetseiten und gar die verwendete Schriftart mit darüber, wie hoch die Chancen für eine Kreditvergabe sind – und wie hoch die Zinsen dafür ausfallen. Eine weitere interessante Idee ist die Online-Steuerberatung, wie sie durch das Berliner Start-Up Felix1 bereits angeboten wird. Vorteile liegen hier vor allem in der Transparenz und der Flexibilität: Die Belege werden in der Cloud abgelegt und per Smartphone übermittelt. Eine Rechnung, die steuerlich geltend gemacht werden kann, lässt sich so einfach an den Steuerberater übermitteln. Vor allem lassen sich die Dokumente noch einsehen, während sie geprüft werden.

sc_berlin_-cc0-public-domainStandortvorteil: Berlin setzt sich an die Spitze
Wie zu erwarten, sind die meisten in Deutschland ansässigen Unternehmen aber in Berlin zu finden: Am 11.November sollen alle Newcomer in diesem Segment am „FinTech Day“ zusammenfinden, um über Neuheiten der Branche zu informieren – Interessenten dürfen gespannt sein.

 (Artikelfoto: office-CC0 Public Domain, Fotos: pixabay.comCC0  Public Domain)

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