
„Nach tausend Schuss ist Schluss!“ Auch hierzulande sind zahllose Jungen mit mahnenden Sprüchen wie diesem aufgewachsen – und in manch religiös-konservativer Gemeinschaft vernimmt man sie bis heute. Dabei ist die Kernaussage aus medizinischer Sicht nicht haltbar, im Gegenteil: Mit der Masturbation tut man erwiesenermaßen sogar etwas Gutes für Körper und Geist.
Es verwundert also nicht, dass laut Statistik (und ungeachtet der benannten Ermahnung) über 90 % der Männer und bis zu 80 % aller Frauen oft oder gelegentlich masturbieren. Hier sind einige gute Gründe, warum man sich ganz ohne schlechtes Gewissen selbst lieben darf und sollte.
Der Solo-Sex birgt viele körperliche Vorteile
Genau wie der Sex ist auch die Masturbation vor allem eine Kopfsache. Trotzdem hat er fast immer auch eine stark körperliche Komponente – wenngleich es zumindest prinzipiell möglich ist, alleine durch das eigene Kopfkino zu einem Orgasmus zu gelangen. Wer kann, legt natürlich trotzdem fast immer Hand (oder Sexspielzeug) an den eigenen Körper. So entsteht ein messbares Zusammenspiel zwischen Körper und Geist: Nicht nur der Sex zu zweit, sondern auch die Masturbation ist mit leichtem bis mäßigem Sport zu vergleichen, der sich positiv auf Muskulatur, Herz-Kreislauf-System und allgemeine Fitness auswirkt. Zudem hält man sich gelenkig und erforscht den eigenen Körper.
So findet man nicht nur heraus, was einen beim Geschlechtsverkehr mit Partnerin oder Partner anmacht, sondern kann gesundheitliche Probleme oft schon in einem frühen Stadium entdecken. In gewisser Weise kann die Masturbation also eine Form der Gesundheitsvorsorge darstellen. Übrigens ist auch erwiesen, dass der Solo-Sex das Immunsystem unterstützt.
Kein Mittel trägt umfassender zum psychischen Wohlbefinden bei
Man stelle sich eine Droge vor, die nicht nur das Stresshormon Cortisol senkt, sondern gleichzeitig für eine erhöhte Ausschüttung von Glückshormonen wie Dopamin und Oxytocin sorgt. Außerdem lindert sie Symptome von Angst und Depression, wirkt Schmerzen entgegen und fördert den Schlaf. Zudem ist diese Droge nicht apothekenpflichtig, sondern kostenlos überall zu haben. All dies klingt fast zu geil, um wahr zu sein, doch die Masturbation vereint tatsächlich all diese Effekte. Kein Wunder also, dass die Nachfrage nach Masturbatoren weiterhin ansteigt – zumal Sextoys ihr Schmuddelimage weitgehend abgelegt haben und heute als echte Lifestyle-Produkte gelten.
Das muss natürlich nicht bedeuten, dass man seinem kompletten Umfeld einen Einblick in die Schublade mit den Sextoys gewährt. Dennoch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass weite Teile der Gesellschaft heute offener und unverkrampfter sind als in der Vergangenheit. Daher ist es für einen Großteil der Menschen kaum noch ein Problem, von Bekannten in einem Sexshop „erwischt“ zu werden. Allerdings ist die Anzahl der niedergelassenen Fachgeschäfte in den letzten Jahren so deutlich gesunken, dass die meisten Sextoys heute online gekauft werden.
Oder man bestellt sie sogar nach der Dildo-Party im heimischen Wohnzimmer – wenn man etwa technische Innovationen wie die Vibrator App vor dem Kauf in jeder Hinsicht begreifen möchte.
Wer masturbiert eigentlich wie oft?
Der Vibrator für Frauen gilt den meisten Menschen nach wie vor als Inbegriff des Sexspielzeugs. Dennoch liegt die Zahl der masturbierenden Männer über jenen der weiblichen Vergleichsgruppe – und zwar nicht nur absolut, sondern auch bei der Häufigkeit. Allerdings klafft hier insgesamt eine eher kleine Lücke.
Männer:
- 35 % masturbieren 2-3 mal pro Woche
- 30 % etwa einmal pro Woche
- 15 % 4-6 mal pro Woche
Frauen:
- 27 % masturbieren 2-3 mal pro Woche
- 26 % etwa einmal pro Woche
- 30 % seltener als wöchentlich
Viele Fachleute gehen davon aus, dass sich diese Zahlen durch eine weiter zunehmende Aufklärung, Offenheit und Unverkrampftheit innerhalb der Gesellschaft in naher Zukunft noch weiter annähern werden.
Fazit: Lust auf Lust ist mehr als geil
Natürlich gibt es wohl niemanden, der nur aufgrund des gesundheitlichen Mehrwerts masturbiert. Doch wer sich der positiven Effekte der Solonummer bewusst ist, liebt sich unbefangener und hat deshalb auch mehr Spaß an der Sache.
Bild: Pana Koutloumpasis via Pixabay
Dieser Inhalt ist nur für registrierte Nutzer sichtbar. Wenn Sie sich bereits registriert haben, melden Sie sich bitte an. Neue Nutzer können sich weiter unten registrieren.