Verdopplung der E-Scooter-Unfälle in Berlin

In Berlin hat sich die Zahl der E-Scooter-Unfälle mehr als verdoppelt. Dies teilte die Berliner Senatsverwaltung am Freitag mit.

Bis zum 30. November 2021 führte die Polizei 775 Verkehrsunfälle mit Tretrollern in ihrer Statistik, von denen 572 zu Verletzten führten. 2020 wurden noch 325 Unfälle mit 235 Verletzten registriert, wie die Verkehrsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage des Abgeordneten Oliver Friederici (CDU) antwortete.

Demnach stellen in Berlin aktuell sechs Anbieter ihre E-Tretroller zur Verfügung. Vor allem in der Innenstadt sei das Angebot deutlich ausgeweitet worden – und damit auch das Konfliktpotenzial. Ein großes Problem stellt etwa das Fahren auf dem Bürgersteig trotz Verbot dar. Auch blockieren vielerorts Roller die Gehwege, was Unfallrisiken birgt.

Elektroroller – Gefahr auf den Gehwegen

Auch unter rechtlichem Gesichtspunkt werfen die kleinen Roller Probleme auf, weiß Rechtsanwalt Achim Feiertag aus Erfahrung. „Nutzer von E-Scootern können sich nach den allgemeinen Vorschriften (z. B. wegen einer fahrlässigen Körperverletzung oder einer Verkehrsunfallflucht) strafbar machen. Auch, wer ohne Versicherungsschutz unterwegs ist, kann zur Verantwortung gezogen werden. Ebenso kann eine Medizinisch-Psychologische-Untersuchung angeordnet werden, wenn man mit einer Blutalkoholkonzentration von 1,6 Promille oder mehr unterwegs ist.“

Angaben des Senats zufolge waren im Juni 2021 rund 23.000 E-Tretroller in der Hauptstadt verfügbar. 2020 waren es noch rund 16.000 gewesen.

Schadensbilanz deutschlandweit ähnlich wie bei Mofas und Mopeds

2020 meldeten die deutschen Versicherungsgesellschaften 1.150 Unfälle mit E-Scootern, bei denen Menschen zu Schaden kamen. Dies berichtete der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Montag.

Damit liegen die mittlerweile in vielen Großstädten verbreiteten Roller bezüglich der Schadensbilanz auf einem ähnlichen Niveau wie Mofas und Mopeds. Denn billig sind auch diese nicht: „Die Kfz-Haftpflichtversicherer zahlten für jeden dieser Unfälle im Schnitt rund 3.850 Euro“, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Im Jahr 2020 waren in Deutschland 180.000 elektrische Stehroller versichert.

2020 hat der GDV erstmalig eine Unfallbilanz für die Mini-Fahrzeuge erstellt, die auf eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h gedrosselt sind. Eine Auswertung für das Jahr 2021 gibt es noch nicht. Diese wird voraussichtlich im Herbst vorliegen.

Bildnachweis: CC0 via pixabay.com

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